Brustkrebs frühzeitig erkennen und lokalisieren
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau. Nicht jede Veränderung der Brust bedeutet aber automatisch Brustkrebs, denn etwa drei Viertel aller Brusttumoren sind gutartig. Zudem sind die Heilungschancen gut, wenn ein bösartiger Tumor frühzeitig erkannt wird. Daher ist es wichtig, dass Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen und Veränderungen in der Brust ernst nehmen.
Wie Ihre eigene Prognose nach der Diagnose Brustkrebs ist, muss anhand vieler einzelner Befunde, die in den ersten Wochen gesammelt werden, beurteilt werden. Dank moderner Verfahren können wir Brustkrebs im frühen Stadium erkennen und anhand der gesicherten Diagnose einschätzen, welche Therapie, die geeignete für Sie ist. Am Schluss der unterschiedlichen Diagnoseverfahren steht immer eine ausführliche Befundbesprechung mit Ihnen. Hier besprechen wir gemeinsam die Untersuchungsergebnisse und legen den weiteren Therapieverlauf fest. Dabei ist uns wichtig, dass Sie sich rundum gut informiert und aufgeklärt fühlen. Also scheuen Sie sich nicht, Ihre Fragen zu stellen.
Wie entsteht Brustkrebs?
Brustkrebs entsteht in den meisten Fällen aus entarteten Zellen der Milchdrüsen oder der Milchgänge. In diesen Zellen läuft ein genetisches Programm falsch ab, sodass die Zellen sich ungehemmt teilen und ausbreiten können. So entsteht über die Zeit ein Knoten in der Brust. Brustkrebs ist aber häufig nicht nur eine Erkrankung der Brust, sondern betrifft nicht selten auch andere Organe des Körpers. Über das Blut oder die Lymphbahnen können Brustkrebszellen in Organe wie Leber, Lunge oder Knochen gelangen. Diese Absiedelungen nennt man Tochtergeschwülste (Metastasen). Inwieweit andere Organe betroffen sind, klären wir selbstverständlich durch die umfassenden Untersuchungen ab.
Ultraschall
Neben dem Abtasten der Brust setzen wir zur weiteren Abklärung moderne bildgebende Verfahren, wie hochauflösenden Ultraschall (Sonographie), ein. Die Ultraschalldiagnostik ist eine der führenden Techniken zur Darstellung und Beurteilung von Mammatumoren. Hierbei kann mit Erfolg ca. 90 Prozent aller Befunde in der Brust optimal beurteilt werden.
Der Ultraschall kann dazu beitragen, zwischen gut- und bösartigen Tumoren zu unterscheiden. Besonders Zysten und andere gutartige Erkrankungen der Brust werden mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung sicher diagnostiziert, ebenso wie Veränderungen im Brustdrüsengewebe. Ergebnisse, die bei der Planung einer notwendigen Operation hilfreich sein können. Da Ultraschall strahlungsfrei ist, kann diese Untersuchung auch bei schwangeren oder stillenden Frauen ohne Sorge durchgeführt werden.
Besprechung der Untersuchungsergebnisse
Nach der Untersuchung werden die Ergebnisse in einem ersten Gespräch mit Ihnen besprochen, in einem Befunddokument notiert und wenn erforderlich in der Tumorkonferenz diskutiert. In dieser Konferenz klären medizinische Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen die einzelnen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für die Patientin. Anschließend bespricht der behandelnde Facharzt mit der Patientin in einem ausführlichen Gespräch die Untersuchungsergebnisse und stellt ihr den Ablauf der geplanten Diagnose- und Therapieverfahren vor.
In unserem Zentrum wird immer eine Zweitbeurteilung durchgeführt, um Ihnen eine gesicherte Diagnose geben zu können.
Mammografie
Mammografie ist eine spezielle radiologische Brustuntersuchung. Sie zeigt, ob es sich beim Knoten möglicherweise um Brustkrebs handelt und ermöglicht es, die Lage und Größe des Knotens zu bestimmen. Im Gegensatz zum Röntgen ist die Strahlenbelastung bei der Mammografie sehr gering. Jedoch zeigen die entstehenden Bilder kleinste Mikrokalk-Ablagerungen, die nicht ertastet werden können. So können frühzeitig die richtigen Behandlungsschritte in die Wege geleitet werden.
Jede Brust wird von zwei Seiten geröntgt - von oben nach unten und schräg von der Mitte zur Seite hin. Damit die dargestellten Gewebsschichten möglichst dünn und somit besser beurteilbar sind, wird die Brust zum Röntgen zwischen zwei Plexiglasscheiben gepresst. Das kann unter Umständen etwas unangenehm sein. Wenn Sie noch nicht in den Wechseljahren sind, sollten Sie die Untersuchung am besten in der ersten Zyklushälfte durchführen lassen. In der Zeit zwischen dem Ende einer Regelblutung und dem Eisprung ist die Brust weniger schmerzempfindlich und zudem weicher.
Nach der Untersuchung besprechen wir die Ergebnisse mit Ihnen und erläutern Ihnen gern die weiteren Behandlungsmöglichkeiten.
Kernspintomografie/MRT
Moderne bildgebende Verfahren wie Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) sichern die Diagnose. Durch Anlegen und Lösen starker Magnetfelder werden Signale des Gewebes hervorgerufen, die je nach Gewebeart unterschiedlich geprägt sind. Die Verarbeitung dieser Signale ergibt Schnittbilder mit einer sehr hohen Auflösung.
Wir arbeiten zudem sehr eng mit der niedergelassenen Praxis von Dr. Gisela Urban und Dr. Annette Rudolf in Herford zusammen.
Stanzbiopsie
Eine Stanzbiopsie oder Jet-Biopsie dient dazu, ohne Narkose (Lokalanästhesie) Gewebe aus dem auffälligen Befund in der Brust zu gewinnen und somit gegebenenfalls Operationen und Narkosen zu vermeiden.
Bei der Stanzbiopsie wird der Tumor mithilfe der Ultraschalluntersuchung genau lokalisiert. Anschließend wird die Stelle lokal betäubt, wo die Nadel durch die Haut in das Brustdrüsengewebe geschoben wird und zwischen drei und fünf Proben des kranken Gewebes entnommen werden. Am Ende des ambulanten Eingriffes wird ein Pflaster und Druckverband auf die Brust gelegt, das 24 Stunden nicht entfernt werden sollte. In dieser Zeit sollten Sie sportliche Tätigkeiten und schwere Arbeiten vermeiden. Anschließend können Sie sich wieder uneingeschränkt bewegen.
Die entnommenen Gewebeproben werden vom Pathologen untersucht, der innerhalb von 24 bis 48 Stunden dem Frauenarzt und Chirurgen das Ergebnis mitteilt – den histolischen Befund. Um diesen mit Ihnen zu besprechen und die weitere Therapie zu planen, vereinbaren wir einen Termin mit Ihnen in unserem Haus.