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08. November 2024

Stellungnahme der KHO zum zweiten Votum der Landeskrankenhausplanung

Die Katholische Hospitalvereinigung Ostwestfalen (KHO) erhielt am vergangenen Montag das zweite Votum des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW. Die zweite Anhörung (2. Votum) des MAGS ist die Antwort auf die Stellungnahmen vieler Krankenhäuser, die im Sommer dieses Jahres als Gegendarstellung zur ersten Anhörung des MAGS verfasst wurden. Auch die KHO mit ihren sechs Hospitälern in Bielefeld, Oelde, Herford, Gütersloh, Harsewinkel und Rheda-Wiedenbrück hat die Möglichkeit zur Abgabe einer Stellungnahme nach dem ersten Votum genutzt – mit einem positiven Ergebnis.

So wurde die Leistungsgruppe (LG) Geriatrie, die im 1. Votum ausschließlich dem Sankt Lucia Hospital Harsewinkel zugesprochen wurde, nun auch dem Franziskus Hospital Bielefeld und dem Vinzenz Hospital Rheda-Wiedenbrück zugeteilt. Noch im März dieses Jahres wurde am Standort des Franziskus Hospitals eine neue geriatrische Station in Betrieb genommen, die nach hochmodernen Standards errichtet wurde, die weit über die Anforderungen des Bundesverbands für Geriatrie hinausgehen. Diese innovative Station mit insgesamt 28 Betten wurde als Alterstraumatologisches Zentrum (ATZ) konzeptioniert und zertifiziert, um den Bedürfnissen der geriatrischer Traumapatienten gerecht zu werden. „Überdies betreiben wir weitere sehr gut ausgelastete geriatrische Stationen im Franziskus Hospital und im Sankt Vinzenz Hospital“, sagt Matthias Bitter, Geschäftsführer der KHO.

Die LG Senologie, die im 1. Votum nur den Standorten Franziskus Hospital Bielefeld und Mathilden Hospital Herford zugesprochen wurde, wurde nun auch dem Sankt Elisabeth Hospital Gütersloh zugesprochen. „Erst im April 2024 erfolgte in unserem Gütersloher Standort eine erneute Re-Zertifizierung des Brustkrebszentrums. Die hohe Patientenzufriedenheit sowie die geringe Anzahl an Mastektomien (komplette Entfernung der Brust) steht für die hervorragende Qualität der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Sankt Elisabeth Hospital“, bekräftigt Philipp Herzog, stellvertretender KHO-Geschäftsführer. „So wird seit kurzer Zeit in unserem Haus das ICG-Verfahren (Sentinel-Node-Biopsie Verfahren) zur Darstellung der axillären Lymphknoten bei Brustkrebs angewandt. Hierbei handelt es sich um eine neuartige Markierungsmöglichkeit, die bisher an nur sehr wenigen Top-Zentren wie etwa dem Universitätsklinikum Essen oder Universitätsklinikum Düsseldorf Anwendung findet. Der Vorteil liegt darin, dass im Gegensatz zum herkömmlichen Technetium-Verfahren absolute Strahlungsfreiheit sichergestellt ist, eine Verkürzung des stationären Aufenthaltes sowie geringe Nebenwirkungen zum Patientenwohl beitragen.“

Nach anfänglicher Absage des Ministeriums wurde die Palliativmedizin nun dem Franziskus Hospital Bielefeld zugesprochen. „Seit der Eröffnung im November 2023 arbeitet die Palliativstation unter Vollauslastung. Sie ist Bestandteil der DKG-Zentrumsstruktur für die onkologischen Zentren (Prostata, Brust, Darm sowie bald Uro-Onkologie) sowie der Hämatologie und somit ein wichtiger Bestandteil des onkologischen Schwerpunkts“, erklärt Philipp Herzog. Die Notwendigkeit eines Palliativangebots zeige sich auch darin, dass eine zeitnahe Unterbringung von Patienten mit Symptomlast sehr häufig weder im Hospiz (kein Angebot komplexer Therapien zur Symptomlastreduktion) noch bei Mitbewerbern möglich sei. „Weiterhin ist die Heimatnähe für Patienten unverzichtbar“, betont Philipp Herzog.

Die LG Bariatrische Chirurgie, die im 1. Votum noch dem Franziskus Hospital Bielefeld zugesprochen wurde, wurde im Konsens mit der Stellungnahme der KHO nun dem Vinzenz Hospital Rheda-Wiedenbrück zugeteilt. „In Rheda-Wiedenbrück können wir seit Jahren steigende Fallzahlen verzeichnen – daher haben wir uns dazu entschieden, das Kompetenzzentrum für bariatrische Chirurgie dort weiter auszubauen“, erklärt Matthias Bitter.

„Wir freuen uns, dass wir dem Ministerium die Bedeutung der Leistungsgruppen für die Versorgung in der Region erfolgreich deutlich machen konnten. Die KHO hat das Angebot ihrer sechs Standorte seit ihrem Zusammenschluss im Jahr 2022 im Verbund medizinisch sinnvoll konzentriert, was das Ministerium gewürdigt hat“, erläutert Matthias Bitter.

Die KHO hat – wie die anderen rund 330 Krankenhäuser in NRW auch – nun erneut die Möglichkeit, eine weitere Stellungnahme einzureichen. Matthias Bitter betont: „Diese werden wir selbstverständlich nutzen. Insbesondere im Bereich der LG Leukämie und Lymphome erhoffen wir uns noch Änderungen: Das Franziskus Hospital ist in dieser Leistungsgruppe mit seinem onkologischen Schwerpunkt seit Jahrzehnten ein regional wie auch überregional relevanter Versorger sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.“

Die endgültigen Feststellungsbescheide werden dann im Dezember an die Krankenhäuser versandt.