Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit allen Behandlern
Mehr als 17 % aller Deutschen leiden an der Refluxkrankheit und sogar über 40 % weisen Refluxsymptome auf. Die Erkrankung ist nicht für jeden auf Anhieb richtig einzuordnen, aber mit einem Symptom der Erkrankung, dem Sodbrennen sind schon die meisten in Berührung gekommen. Wenn die krankheitstypischen Beschwerden besonders stark auftreten, sodass die Gesundheit und das Wohlergehen beeinträchtigt werden, spricht man von der Refluxkrankheit.
Auslöser dieser Erkrankung sind ein übermäßiger Rückfluss (lat. Refluxus) aus der Magensalzsäure in die Speiseröhre, der die Schleimhaut dieser angreift und sogar krankhaft verändern kann. In der Folge besteht die erhöhte Gefahr, dass sich in dem betroffenen Gewebe ein sogenanntes Barrett-Epithel mit einem erhöhten Speiseröhrenkrebserkrankungsrisiko entwickelt. Aufgrund dieses Risikopotenzials ist eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig. Diese ist aber oftmals nicht so einfach möglich, da das Krankheitsbild nicht immer von den typischen Beschwerden wie saurem Aufstoßen und Sodbrennen begleitet wird.
Bei der Diagnostik sind die Mitarbeiter/-innen des Refluxzentrums OWL sehr darauf bedacht, die notwendigen Untersuchungen so angenehm wie möglich zu gestalten. Zu dieser Diagnostik kann als erste Wahl die Endoskopie herangezogen werden, bei der die Refluxkrankheit, unter Ausschluss einer Speiseröhrenkrebserkrankung, häufig eindeutig diagnostiziert werden kann.
Oftmals deuten die Symptome zwar auf eine Refluxkrankheit hin, werden jedoch durch eine krankhafte Bewegungsstörung der Speiseröhre ausgelöst. Diese lässt sich anhand der hochmodernen High-Resolution-Ösophagusmanometrie (Speiseröhrendruckmessung) sehr genau diagnostizieren. Mit der Langzeit-pH-Metrie und Impedanzmessung kann saurer, gasförmiger, sowie saurer oder nur leicht saurer Rückfluss nachgewiesen werden. Bei dieser Methode kann sich der Patient oder die Patientin wie gewohnt verhalten und sogar Nahrungsmittel zu sich nehmen, die die Beschwerden hervorrufen. Die Linderung der Beschwerden, die durch die Erkrankung entstehen, kann durch die bewusste Umsetzung einiger Grundsätze erfolgen, z. B. durch eine ausgewogene Ernährung. Diese Grundsätze sind ein integraler Bestandteil der konservativen Therapie, die durch Beratungsansätze zu Ernährung und Lebensweise ergänzt wird.
Mittels der medikamentösen Therapie soll die Produktion der Magensalzsäure möglichst wirksam eingegrenzt werden, dabei werden die sogenannten Protonenpumpenhemmer eingesetzt, die meist gut verträglich sind und sich zur Langzeittherapie eignen.
Der Erfolg der operativen Therapie der Erkrankung hängt von der Wahl des richtigen Operationsverfahrens ab. Daher legen die erfahrenen Fachärzte des Refluxzentrums OWL besonderen Wert auf eine gewissenhafte Interpretation der Untersuchungsergebnisse, aufgrund der sie jedem einzelnen Patienten und jeder Patientin eine „maßgeschneiderte“ Operation empfehlen können. Bei dieser wird das Standardverfahren des minimal-invasiven Eingriffs verwendet, wobei eine sogenannte Magenmanschette konstruiert wird, die die Schließmuskelfunktion wiederherstellt und somit den Rückfluss des sauren Mageninhaltes verhindert. Bei der neueren operativen Technik zur Behandlung der Refluxkrankheit, der elektrischen Stimulation, wird der untere Schließmuskel der Speiseröhre elektrisch stimuliert. Bei diesem minimal-invasiven Eingriff werden zwei kleine Elektroden implantiert, sodass durch dessen Wirkungsweise keine zusätzliche Magenmanschette aufgebaut werden muss.
Das Refluxzentrum OWL am Mathilden Hospital Herford legt besonderen Wert auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den einzelnen medizinischen Fachdisziplinen und den niedergelassenen Haus- und Fachärzten und –ärztinnen.
Das Resultat der medizinischen Vernetzung ist ausgezeichnet: Jedem einzelnen Patienten und jeder Patientin kann ein individueller Therapieansatz angeboten werden, um die Refluxkrankheit und ihre Folgen möglichst umfassend zu erkennen und zu behandeln. Dabei ist eine Überweisung des Patienten oder der Patientin nicht notwendig.
Sprechen Sie einfach mit Ihrem Hausarzt und machen Sie dann gern einen Termin mit uns aus.